Wissenswertes zum Lichtschutzfaktor

Ultraviolette Strahlung schädigt die Haut. Bei der Wahl der richtigen Sonnencreme ist die Lichtschutzfaktor-Zahl entscheidend. Welcher LSF für Sie und Ihre Liebsten der richtige ist und wie sich der passende Sonnenschutzfaktor berechnen lässt, lesen Sie hier.

Sonnenschein und Strahlenschutz – ein perfektes Duo

Der LSF auf Sonnenschutzprodukten gibt an, um wie viel sich der persönliche Selbstschutz der Haut verlängert. Dabei spielen die Region sowie die Stärke der Sonneneinstrahlung eine große Rolle. Ohne Sonnenschutz oder Hautcreme geht es nicht in die Sonne! Auf leuchtende Rücken und krebsrote Nasen können selbst die leidenschaftlichsten Sonnenanbeter verzichten. Ebenso auf die Folgen frühzeitiger Hautalterung. Zudem steigert sich die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Auch ein hoher Sonnenschutzfaktor schützt nicht unbegrenzt gegen UV-Strahlung. Die Eigenschutzzeit ist zum einen von der Intensität der Sonneneinstrahlung abhängig sowie vom persönlichen Hauttyp.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufenthalte in sonnenreichen Regionen, am Wasser, in großen Höhen oder auf Schnee erfordern ein Sonnenschutzmittel mit sehr hohem LSF
  • Sonnencremes verzögern einen Sonnenbrand
  • Sonnenschutzmittel blockieren die UV-Strahlung nicht vollständig – auf keinen Fall UV-Schutzmaßnahmen wie Markisen weglassen

Wie kann ich mich vor UV-Strahlung schützen?

Sonnencremes enthalten lösliche und unlösliche UV-Filter. Der lösliche Anteil absorbiert UV-Strahlung und gibt die langwellige, energieärmere Wärmestrahlung wieder ab. Die unlöslichen Filter bestehen aus Nanopartikeln, die die UV-Strahlung streuen, absorbieren und reflektieren. Sonnenschutzmittel verzögern das Auftreten eines Sonnenbrandes und verhindern die vorzeitige Hautalterung sowie einige Formen von Hautkrebs. Sonnenschutzprodukte sind sowohl für den Schutz vor UV-B- und UV-A-Strahlung konzipiert.

Die Lichtschutzklassen

Wichtige Angaben zum Sonnenschutzfaktor werden auf der Verpackung mit der Lichtschutzfaktor Abkürzung LSF oder in der englischen Variante als SPF benannt. Der hohe Schutz vor UV-Strahlen verhindert das Verbrennen von entzündeten Hautzellen. Die Schutzklassen werden international einheitliche angegeben und sind in vier Kategorien eingeteilt:

LSF sechs und 10: leichter Schutz

LSF 15, 20 und 25: mittlerer Schutz
LSF 30 und 50: hoher Schutz
LSF 50 plus: sehr hoher Schutz

Welche Bedeutung hat der Sonnenschutzfaktor?

Der LSF gibt an, wie viel länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel der Lichtstrahlung aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Angenommen, eine Person bleibt 10 Minuten in der Sonne, ohne dass ein Sonnenbrand entsteht. Diese Zeit wird als sogenannte Eigenschutzzeit betrachtet. Jeder Hauttyp verfügt über sein individuelles Maß an Sonnenverträglichkeit. Benutzt diese Person eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20, kann sie bei einem UV-Index von 10 Minuten 20-mal länger (= 200 Minuten, etwa drei Stunden) draußen sein, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Wer sich schützt, fühlt sich sicher, doch Vorsicht ist geboten. Selbst äußerst hochwertige Sonnenschutzmittel mit ausgewiesenem UV-B- und UV-A-Schutz dienen nicht dazu, den Aufenthalt in der Sonne beliebig auszudehnen. Daher sollte die angegebene Schutzdauer maximal bis zu 60 Prozent ausgeschöpft werden.

Lichtschutzfaktor Hauttyp Tabelle

Hauttyp 1

Der keltische Typ ist in seiner Hautfarbe sehr hell und blass, die Haarfarbe ist rötlich. Seine Augenfarbe ist meist blau, doch der Eigenschutz beträgt lediglich 15 Minuten und die Gefahr eines Sonnenbrandes besteht sofort. Empfohlener LSF: 30 bis 50 plus

Hauttyp 2

Der nordeuropäische Typ hat eine helle Hautfarbe, oft kombiniert mit blonden Haaren und blau, grün oder grauen Augen. Er erleidet schnell einen Sonnenbrand und verfügt über 20 Minuten Eigenschutz. Empfohlener LSF: 20 bis 50

Hauttyp 3

Der Mischtyp ist dunkelblond mit grauen oder braunen Augen. Seine Wahrscheinlichkeit, an einem Sonnenbrand zu leiden, ist selten. Dennoch sollte auch er seinen Eigenschutz nicht länger als 30 Minuten beanspruchen. Empfohlener LSF: 15 bis 30

Hauttyp 4

Der südländische Typ hat dunkles Haar und kräftig braune Augen. Sein Eigenschutz hält länger als bei anderen Hauttypen bis zu Minuten, daher ist ein Sonnenbrand bei ihm relativ selten. Empfohlener LSF: 10 bis 15

Lichtschutzfaktor berechnen

Je nach Hauttyp können Sie fünf bis 30 Minuten ganz entspannt ein Sonnenbad nehmen, ohne an Sonnenpflege denken zu müssen. Schließlich tut Ihnen die Sonne in dieser Zeit gut, denn Ihr Körper produziert das wichtige Vitamin D. Damit kein Sonnenbrand entsteht, lohnt sich die Berechnung der maximalen Zeit in der Sonne. Dafür eruieren Sie Ihre persönliche Eigenschutzzeit je nach Hauttyp und multiplizieren den Sonnenschutzfaktor. In dieser Zeitspanne können Sie sich völlig unbedenklich in der Sonne aufhalten, ohne dass Ihre Haut Schaden nimmt. Reizen Sie die empfohlene Sonnenzeit nicht aus oder suchen rechtzeitig den Schutz einer Markise. Selbst bei Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 100 oder Lichtschutzfaktor 50 dringt noch UV-Strahlung in die Haut ein. Auch dieser minimale Anteil kann die Haut schädigen und Zellwucherungen wie Krebs verursachen.

Wie viel Sonnencreme braucht optimal geschützte Haut?

Nehmen Sie einen Esslöffel zur Hand! Mit dieser Methode finden Sie die passende Menge an Sonnencreme für den Körper eines Erwachsenen. In etwa vier Esslöffel oder zwei Milligramm pro Quadratzentimeter mit dem richtigen Lichtschutzfaktor für das Gesicht auf der Haut verteilen, das schützt gleichmäßig alle Stellen. Vorsicht bei den exponierten Bereichen wie Nase, Stirn, Ohren und Schultern, diesen Zonen sollten Sie beim Eincremen besondere Aufmerksamkeit widmen. Auch Nachcremen ist Pflicht. Ob beim relaxten Sonnenbad auf der Terrasse oder nach einem vergnügten Aufenthalt im Wasser – Sonnenschutzmittel sind zwar als wasserfest gekennzeichnet, doch mit der Zeit geht viel von der Schutzwirkung verloren.

Welcher Sonnenschutzfaktor ist der richtige?

Ist die Eigenschutzzeit vorüber, sollten Sie 30 Minuten bevor Sie Ihre Haut der Sonneneinstrahlung aussetzen, das Schutzmittel auftragen. Geben Sie Sonnencremes die Möglichkeit, Ihren ganzen Effekt zu entfalten. Bei Produkten mit mineralischer Wirkung setzt der Schutz sofort ein. Wird im Frühling die Sonne kräftiger und Sie haben Lust, sich an der frischen Luft zu bewegen, sind Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 15 ausreichend. Über die dunkleren Wintermonate ist die Haut nur wenig Sonne ausgesetzt, gewöhnen Sie die empfindlichen Oberflächenstrukturen langsam wieder an die Sonnenstrahlen. In dieser Phase baut sich ein natürlicher Eigenschutz auf. Bei verschiedenen Outdoor-Aktivitäten oder Gartenarbeiten empfiehlt sich das Auftragen vom Lichtschutzfaktor 30. Längere Touren in Bergen, Ausflüge mit dem Fahrrad oder beim Wassersport benötigen einen LSF 50.

Wie wirkt UV-Strahlung auf der Haut?

UV-A-Strahlen

UV-A-Licht ist für die frühzeitige Alterung der Haut verantwortlich. Die Poren vergrößern sich und die Struktur der Haut erschlafft – sie wird faltig. Rote Äderchen oder Pigmentflecken sind die Folge. UV-A-Strahlen verursachen keine Schmerzen, dringen aber tief bis in die Dermis (Lederhaut) ein. Das fördert die Bildung von freien Radikalen, die Sonnenallergien auslösen und die Hautalterung beschleunigen. Damit Sie Ihre Haut möglichst effektiv und lange davor schützen können, sollten Sie auf einen hohen UV-A-Schutz in Ihrem Sonnenschutzmittel achten.

UV-B-Strahlen

Die sehr energiereichen und kurzweiligen UV-B-Strahlen führen in der Oberhaut zu einer schnellen Produktion von Melanin. Dieser Vorgang bewirkt die Bräunung der Haut und bildet einen Eigenschutz. Je mehr Melanin in den Hautstrukturen vorhanden ist, desto höher ist die persönliche und natürliche Pufferzeit der Haut. Wer sich nicht ausreichend mit Sonnenschutzmitteln schützt, riskiert im schlimmsten Fall Hautkrebs und schmerzhafte Sonnenbrände. Das ultraviolette Licht aktiviert die körpereigene Synthese von Vitamin D. Das hebt die Stimmung.

UV-Strahlung: Tageszeitliche Unterschiede

Wie intensiv UV-B-Strahlen auf Ihre Haut einwirken, hängt vor allem vom Stand der Sonne ab. Im Laufe des Tages können diese bis zu 150-mal stärker sein als beispielsweise um sechs Uhr morgens. Insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr sollten sich Sonnenfans keiner prallen Sonneneinstrahlung aussetzen. Verwenden Sie um diese Zeit Sonnencremes mit hohem LFS. Die UV-Intensität variiert auch in den Jahreszeiten und ist während des Sommers stärker als im Winter.

Fakten zum UV-Licht

Wolken bieten keinen Schutz vor UV-Strahlen. Bei geringer Bewölkung dringen mehr als 90 Prozent des UV-Lichts durch die Wolkendecke. Trotz einer schützenden Markise ist Ihre Haut etwa 50 Prozent der Lichtmenge ausgesetzt und somit auch einem bestimmten Anteil von UV-Strahlung. Zudem nimmt die UV-Intensität am Strand und im Wasser erheblich zu. Auch in den Bergen verstärkt sich die UV-B-Belastung je 1.000 Höhenmeter um bis zu 20 Prozent. Verwenden Sie beim Wandern oder Skifahren Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 50 um schädliche Auswirkungen auf der Haut zu vermeiden.

Wie funktioniert der Sonnenschutzfaktor in der Hautcreme?

Sonnenschutzmittel enthalten UV-Filter in unterschiedlichen LSF-Höhen. Sie verhindern das unkontrollierte Eindringen schädlicher UV-Strahlung in Ihre Haut. Neben organischen sorgen auch mineralische Filter für einen positiven Effekt auf der Haut. Mineralische Filter bestehen aus Zinkoxid und Titandioxid, wobei beide Komponenten auf dem Prinzip der UV-Reflexion beruhen. Organische Filter fokussieren sich in Ihrem Wirkungsmechanismus auf die Absorption von UV-Strahlung. Dabei kommt es zur Umwandlung schädlicher Strahlungskomponenten in Wärmeenergie.

Mineralische UV-Filter

Aus physikalischer Perspektive sind Titandioxid und Zinkoxid die wichtigsten Mikropigmente für den Schutz vor UV-Licht. Beide Elemente streuen und reflektieren das Licht. Die mineralischen Filter würden auf der Haut einen Weißeffekt hinterlassen, daher sind sie in Sonnencremes auf eine Partikelgröße in Nanometer minimiert.

Organische UV-Filter

Der vom Körper produzierte Hautfarbstoff Melanin nimmt UV-Strahlen auf und verwandelt diese in Wärme. In diesem Prozess absorbieren organische UV-Filter die schädlichen Komponenten im Licht. So filtern Cinnamate UV-B-Strahlen und Benzophenone hindern UV-A-Anteile am Eindringen in die Haut. Es besteht ein chemischer Lichtschutz, der sich unsichtbar in Sonnenschutzmitteln über die Haut verteilt.

Antioxidative Bestandteile in Sonnencremes

Sonnenstrahlen verursachen in einer Art chemischer Reaktion die Bildung von freien Radikalen. Diese aggressiven Moleküle greifen das Bindegewebe an und schädigen sowohl die Zellen in der Haut als auch deren DNA. Im Selbstreparaturprozess der Haut, setzt das größte Organ des Menschen Antioxidantien aus Gemüse und Obst ein, um diese Angreifer unschädlich zu machen. Damit sich der Schutzmantel möglichst lückenlos über Ihre Haut legen kann, beachten Sie die Lichtschutzfaktor Tabelle als auch Ihren Hauttyp.

UV-Strahlung dringt durch Textilien

Helle oder weiße Kleidungsstücke halten UV-Strahlung nicht vollständig ab und lassen mehr als 50 Prozent des UV-Lichts hindurch. Selbst dunkle Stoffe schützen nicht zur Gänze. Daher ist eine Kombination aus hohem Lichtschutzfaktor und effektiven UV-Schutz die beste Lösung. Wer im Freien Sport betreibt, kann auch auf Bekleidung mit UV-Schutzfaktor zurückgreifen. Sportbekleidung misst Lichtschutzfaktoren von 10, 20 oder höher.

Niedriger Sonnenschutzfaktor 10

Je heller die Haut, desto empfindlicher reagiert diese auf Sonnenlicht. Das Hauttypen-Modell des Dermatologen T. Fitzpatrick versteht sich als grobes Schema, denn natürlicherweise gibt es auch Übergangstypen und Ausnahmen. Vor allem auf Reisen oder im sonnigen Süden sollten Sie Ihre Haut sehr langsam an die Sonne gewöhnen. Gehören Sie den bräunlichen Hauttypen an, ist Ihr Eigenschutz von Grund auf höher. Verwenden Sie an den ersten sonnenreichen Tagen des Jahres oder zum Start in den Sommer zumindest LSF 20.

Wie lecker ist der Lichtschutzfaktor mit Nutella?

Als hätten wir es schon immer geahnt: Nutella ist mehr als eine Nussnugatcreme, die uns täglich zum Frühstück begleitet. Erliegen Sie jetzt der Versuchung sich im Geiste die sündige Nutella-Creme von der Haut zu lecken? Und was davon zurückbleibt, schützt im besten Fall vor der gleisenden Sonne pünktlich zum High Noon? Nun, die Vielseitigkeit der zermahlenen Haselnüsse trifft in der Causa „Nutella“ auf die Eigenschaften des Kakaos. Tatsächlich hat die Haselnusscreme einen wissenschaftlich belegten Sonnenschutzfaktor von 9,7. Es mag Sie vielleicht milde stimmen, denn wenn Sie sich getarnt als Nutella-Fan des Hauttyps zwei, cremeverschmiert auf der Relaxliege ein Sonnenbad gönnen, bleiben Ihnen exakt 3,2 Stunden Zeit, um dieses Nutella-Event in vollen Zügen zu genießen. Einen Versuch ist es wert …

Für wen eignet sich Sonnenschutzfaktor 6?

Noch vor wenigen Jahren war ein LSF von 10 mehr als zufriedenstellend in seiner Wirkung. Heute gilt: Je höher der Sonnenschutzfaktor, desto besser. Lichtschutzfaktoren von 6 bis 20 eignen sich nach aktuellen wissenschaftlichen Studien nur mehr für sehr dunkle oder südländische Hauttypen. Für diese beiden reicht eine Sonnencreme mit niedrigem Schutz gerade noch aus. Dennoch sollten Sie auch in solchen Fällen auf die regelmäßige Anwendung achten und die Sonnenzeiten nicht überstrapazieren. Da Menschen mit dunkler Haut keinen Sonnenbrand bekommen, fehlt ihnen eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber der Sonneneinstrahlung. Allerdings schadet eine hohe Intensität von UV-Licht den Hautzellen im gleichen Maße wie bei hellen Hauttypen. Die Oberfläche erschlafft und wird faltig.

Welcher Sonnenschutzfaktor passt für Kinderhaut

Im Freien spielen und maximale Freiheiten genießen – Kinder vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen bedarf großer Sorgfalt, ist jedoch nicht immer möglich. Praktisch sollten Sie im Alltag auf dicht gewebte Kleidung, die viele Hautzonen bedeckt achten. Tragen Sie einen hohen LSF von 30 bis 50 plus auf und schützen Ihren Liebling mit einer geeigneten Kopfbedeckung als auch Sonnenbrille vor den Strahlen der Sonne. Unter einer Schatten spendenden Markise oder einem Sonnenschirm reduzieren Sie das UV-Licht, können es aber nicht verhindern.